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Erfolgreicher Versuch an MäusenKommt jetzt auch eine Impfung gegen multiple Sklerose?

Forscher arbeiten an einer Impfung gegen die unheilbare Krankheit MS, die zu Seh- und Konzentrationsstörungen, Muskelschmerzen oder gar Lähmungen führen kann.

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Eine Impfung gegen MS? Mit dem gemeinsamen Ansatz von Biontech und dem biopharmazeutischen Forschungsinstitut der Universitätsmedizin Mainz könnte das eines Tages Wirklichkeit werden. Eine Wissenschaftlergruppe um Christina Krienke veröffentlichte kürzlich in der Fachzeitschrift «Science» präklinische Daten zu einem Impfstoff mit der neuartigen mRNA-Technik, durch den die Krankheitsaktivität der MS in verschiedenen Mausmodellen unterdrückt werden konnte. Bei bereits erkrankten Tieren gelang es sogar, dass sich die entstandenen Schäden am Nervensystem wieder zurückbildeten.

Die mRNA-Impfung von Biontech verfolgt einen völlig anderen Ansatz als derzeit zugelassene MS-Medikamente: Versucht man heute die überschiessende Immunreaktion zu dämpfen, zielt die Impfung darauf ab, dass der Körper eine Toleranz gegen artfremde Eiweissstoffe (Antigene) entwickelt, die mit MS in Verbindung gebracht werden. Antigen-spezifische Toleranz würde die Autoimmunität schwächen, also die Fehlsteuerung des Immunsystems, die als Hauptursache von MS gilt.

Studien an Menschen frühestens in zwei Jahren

Für Andrew Chan, Chefarzt an der Universitätsklinik für Neurologie am Inselspital Bern und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Schweizerischen MS-Gesellschaft, sind die Forschungsergebnisse aus Deutschland «interessant und vorsichtig hoffnungsvoll». Allerdings, gibt er zu bedenken, sei es einfacher, eine Impfung gegen ein Virus zu entwickeln als eine gegen eine so komplexe Krankheit wie multiple Sklerose, bei der verschiedene auslösende Faktoren vermutet werden.

Schweizer Experte «eher skeptisch»

Experte Chan glaubt denn auch nicht, dass die MS-Impfung schon zeitnah an Menschen eingesetzt werden kann. «So schnell wie bei Covid-19 geht es sicher nicht. Eine Impfung gegen MS liegt noch in weiter Ferne.» Schon viele hoffnungsvolle experimentelle Ansätze aus dem Tiermodell seien in der Vergangenheit gescheitert beim Versuch, sie auf den Menschen zu übertragen. «Insgesamt bin ich deshalb eher skeptisch.»

Nach dem gelungenen Versuch an Mäusen sollen nun klinische Studien an Menschen folgen. Wie der deutsche Radiosender SWR 4 berichtete, dürften diese jedoch frühestens in zwei Jahren beginnen.